So misst du Lebensmittelverschwendung in deiner Kantine (ohne durchzudrehen)
Letzte Woche hatte ich eine vermeintlich geniale Idee: Was wäre, wenn wir Kunden nur dann Geld abnehmen, wenn sie tatsächlich Lebensmittelverschwendung reduzieren?
Überleg mal, statt der üblichen 5€/Mitarbeiter/Monat für Bite Club würden wir deine Baseline-Verschwendung messen und dann basierend darauf abrechnen, wie viel du einsparst. Du reduzierst Food Waste um 30%? Wir kriegen einen Prozentsatz der Einsparungen. Du sparst nichts? Du zahlst nichts.
Das ist die Art von Preismodell, die Kunden lieben, weil sie null Risiko haben.
"Easy," dachte ich. "Wir zapfen einfach das ERP-System an für die Einkaufsdaten. Vergleichen was vorher vs. nachher gekauft wurde. Fertig."
Dann kam die Realität:
Erstes Problem: Niemand lässt mich in sein ERP-System. Würdest du einem random SaaS-Anbieter Zugriff auf deine Finanzdaten geben? Ich auch nicht.
Zweites Problem: Selbst wenn, woher weiß ich, wie viele Leute tatsächlich gegessen haben? Wenn sie letzten Monat 10.000€ für Essen ausgegeben haben und diesen Monat 8.000€, ist das eine 20% Reduktion der Verschwendung? Oder sind 20% weniger Leute aufgetaucht? Oder sind die Lebensmittelpreise einfach gefallen?
Drittes Problem: Okay, vergiss das ERP. Lass uns einfach den tatsächlichen Abfall messen. Aber wie? Wiegst du Mülltonnen? Welche Tonnen? Und was ist mit dem matschigen Salat, der seit Dienstag rumliegt - zählt das als "Verschwendung" oder "Verderb"? Und wer soll da jeden Tag mit einer Waage rumstehen, während das Küchenpersonal in der Mittagshektik versucht aufzuräumen?
Da wurde mir klar: Ich habe null Ahnung, wie Kantinen in der Praxis tatsächlich Food Waste messen.
Also bin ich zwei Tage lang in dieses Rabbit Hole abgetaucht, und das habe ich gelernt: Lebensmittelverschwendung zu messen reicht von super simpel (20€ Waage + Excel) bis sci-fi-kompliziert (15.000€ KI-Kameras), und die meisten Kantinen machen es überhaupt nicht.
Was ein Problem ist, weil die EU das jetzt bis 2030 vorschreibt. Die Richtlinie verlangt eine 10% Pro-Kopf-Reduktion mit Reporting ab 2027. Aber nirgendwo in diesen 50 Seiten steht, wie du das praktisch messen sollst.
Das ist wichtig:
- Die EU verlangt Messung in Kilogramm Frischmasse, nicht Portionen oder ausgegebenes Geld
- Du musst Abfall nach Kategorien trennen: Zubereitungsabfall, Ausgabeabfall und Tellerabfall
- Lösungen reichen von 20€ Küchenwaagen bis zu 10.000€+ KI-Systemen
- Die meisten Kantinen haben KEIN Messsystem (was sowohl Compliance als auch meine Preisidee deutlich schwieriger macht als gedacht)
Du bist wahrscheinlich in der gleichen Situation wie ich: Du weißt, dass du Food Waste messen solltest, aber die Lücke zwischen "ich sollte das tun" und "ich tue das tatsächlich konstant" fühlt sich überwältigend an.
Die gute Nachricht? Nach meiner Recherche von manuellen Waagen bis zu vollständigen KI-Systemen kann ich dir sagen: Das ist keine Raketenwissenschaft. Du brauchst keinen Doktortitel in Abfallwirtschaft. Du brauchst nur die richtige Messmethode für deine Situation und musst sie länger als 3 Tage durchhalten.
Lass uns deine Optionen durchgehen.
Was die EU tatsächlich verlangt (Übersetzung: Überspring den Juristenkram)
Hinweis: Für den vollständigen Kontext, warum das wichtig ist und welche Ziele du erreichen musst, schau dir unseren Guide zur neuen EU-Lebensmittelabfall-Richtlinie an.
Die EU Delegated Decision 2019/1597 legt fest, wie Mitgliedstaaten Lebensmittelverschwendung messen sollen. Aber was bedeutet das für deine Kantine auf praktischer Ebene?
Übersetzung: Du musst nachverfolgen, wie viel Essen (in Kilogramm) weggeworfen wird, kategorisiert danach, wo im Prozess es zu Abfall wird.
Hier ist das kritische Detail, das die meisten Leute falsch verstehen: Die Verordnung sagt "metrische Tonnen Frischmasse." Nicht Portionen. Nicht Geldwert. Nicht "wir haben ungefähr eine halbe Tonne weggeworfen heute."
Frischmasse bedeutet, du rechnest das Gewicht so, als wäre das Essen frisch, nicht ausgetrocknet nach Stunden in der Tonne. Das ist wichtig für Compliance-Reporting, auch wenn es pedantisch klingt.
Die drei Kategorien, die du trennen musst:
| Abfallkategorie | Was es ist | Beispiel |
|---|---|---|
| Zubereitungsabfall | Essen, das beim Kochen/Vorbereiten verloren geht | Gemüseschalen, Fettabschnitte, verbrannte Suppencharge |
| Ausgabeabfall | Zubereitetes Essen, das nie auf einen Teller kommt | Büffetreste, unverkaufte Mahlzeiten bei Ladenschluss |
| Tellerabfall | Essen, das serviert aber nicht gegessen wurde | Halb gegessene Sandwiches, unberührte Beilagen |
Warum trennen? Weil jede Kategorie unterschiedliche Lösungen braucht. Wenn dein Zubereitungsabfall hoch ist, hast du ein Kücheneffizienzproblem. Wenn Tellerabfall hoch ist, sind vielleicht deine Portionen zu groß oder das Essen ist nicht, was die Leute wollen. Die EU-Methodik (Annex III) verlangt diese Aufschlüsselung explizit für detaillierte Messungen.
Reality Check: Die meisten Kantinen, mit denen ich gesprochen habe, messen gar nichts. Manche wiegen "Gesamtabfall" ohne Kategorien zu trennen. Fast niemand macht das EU-konform.
Deine vier Optionen: Von super simpel bis Sci-Fi
Option 1: Manuelle Waagen + Excel (Die "Ich bin pleite aber compliant" Methode)
Was es ist: Kauf eine Küchenwaage, wieg deine Mülltonnen am Ende jedes Service, schreib es in eine Tabelle.
Kosten: 20-200€ für eine ordentliche Industriewaage
Am besten für: Kleine Kantinen (unter 100 Mahlzeiten/Tag), knappes Budget, gerade am Anfangen
Wie es funktioniert:
- Besorg eine Waage, die 15-30kg schafft (die meisten Müllbeutel mit Food Waste liegen in diesem Bereich)
- Beschrifte drei separate Tonnen: "Zubereitungsabfall," "Ausgabeabfall," "Tellerabfall"
- Wieg jede Tonne am Ende des Tages
- Trag ein in ein simples Google Sheet: Datum, Kategorie, Gewicht in kg
- Track mindestens eine Woche pro Monat, um Muster zu erkennen
Ehrliche Vorteile:
- Spottbillig - du kannst für unter 50€ starten
- Du kontrollierst die Daten komplett
- Erfüllt EU-Compliance-Anforderungen, wenn konsequent gemacht
- Kannst buchstäblich heute starten
- Kein Vendor Lock-in, keine Abos
Ehrliche Nachteile:
- Kostet 10-15 Minuten Personal-Zeit pro Tag
- Menschliche Fehler sind extrem häufig (Leute vergessen es, schätzen, oder lügen einfach an stressigen Tagen)
- Keine automatische Kategorisierung - wenn jemand Zubereitungsabfall in die Tellerabfall-Tonne wirft, sind deine Daten falsch
- Sagt dir nicht welches Essen verschwendet wird, nur wie viel
- Tonnen werden schwer und unhandlich zum auf die Waage heben
- Dein Personal wird dich nach Woche zwei hassen
Häufige Fehler:
- Tonnen mit Verpackung, Servietten und anderem Müll drin wiegen (du brauchst nur Food Waste)
- Vergessen, die Tonne zu tarieren - du wiegst den Container mit, was alles verfälscht
- Religiös 3 Tage tracken, merken dass es nervig ist, dann heimlich aufgeben
- Personal nicht richtig schulen warum das wichtig ist, also machen sie es halbherzig
- Flüssigabfall (Suppe, Saucen) mit festem Abfall mischen ohne Containergewicht zu berücksichtigen
Wie du es nicht vergeigst:
Beschrifte deine Tonnen klar. Und zwar komisch klar. "NUR ZUBEREITUNGSABFALL - KEINE SERVIETTEN" Level von klar. Küchenpersonal im Mittagsstress wirft Dinge in die falsche Tonne, wenn es irgendeine Unklarheit gibt.
Mach es zu jemandes tatsächlichem Job. Nicht "hey alle, denkt dran die Tonnen zu wiegen." Weis eine Person pro Schicht zu. Pack es in die Stellenbeschreibung. Mach es so routinemäßig wie Müll rausbringen.
Track mindestens eine volle Woche. Food Waste variiert krass nach Wochentag (Montag vs. Freitag) und was auf der Karte steht. Ein Dienstag an Daten sagt dir null.
Urteil: Das funktioniert, wenn du klein, organisiert und wirklich diszipliniert bei der Dateneingabe bist. Die meisten Leute sind das nicht, weshalb sie nach 2-3 Monaten auf Option 2 oder 3 upgraden, weil sie es hassen.
Aber es ist ein guter Start. Du lernst, was tatsächlich verschwendet wird, und du hast Baseline-Daten, um später mehr Geld für Option 2 oder 3 zu rechtfertigen.
Option 2: Smart Scales mit Touchscreen (Die "Lass uns semi-automatisch werden" Methode)
Was es ist: IoT-verbundene Waagen, die Abfall automatisch wiegen und Personal auf einem Tablet kategorisieren lassen. Daten syncen in die Cloud, du kriegst Reports ohne Excel anfassen zu müssen.
Kosten: 2.000-5.000€ Anschaffung + 50-200€/Monat Abo
Am besten für: Mittelgroße Kantinen (100-500 Mahlzeiten/Tag), Organisationen, die bessere Daten wollen ohne voll auf KI zu gehen
Beispiele:
- Fazla Smart Scale System (beliebt in der Türkei, expandiert in die EU)
- SmartKitchen Food Waste Tracker (verfügbar in 35kg oder 150kg Modellen)
- Winnow Track (manuelle Kategorisierung von Winnow, ihr Einstiegsprodukt)
Wie es funktioniert:
- Stell deine Mülltonne auf die verbundene Waage
- Personal wirft Abfall wie üblich rein
- Dann aufs Tablet tippen: "Hähnchen," "Pasta," "Gemüse"
- System zeichnet automatisch Gewicht, Kategorie, Zeitstempel auf
- Daten syncen zum Cloud-Dashboard
- Du kriegst täglich/wöchentlich Reports, die Trends, Kosten und Muster zeigen
Manche Systeme lassen dich mit deinem POS oder Inventarsystem integrieren, sodass du vergleichen kannst, was du gekauft vs. verschwendet hast.
Ehrliche Vorteile:
- Deutlich genauer als manuelles Excel-Tracking - keine menschlichen Rechenfehler
- Personal kann nicht "vergessen" zu wiegen, weil die Waage es automatisch macht
- Ordentliche Analytics, die Trends über Zeit zeigen (was wird montags verschwendet? Welche Gerichte?)
- Immer noch relativ erschwinglich für kleine bis mittlere Betriebe
- Cloud-basiert heißt, du kannst von überall checken, nicht nur aus der Küche
- Die meisten Anbieter haben ziemlich guten Kundensupport
Ehrliche Nachteile:
- Erfordert Personaldisziplin, die Kategorie tatsächlich richtig anzutippen (wenn sie gestresst sind, wählen sie einfach "Sonstiges" für alles, und deine Daten werden nutzlos)
- Erkennt nicht automatisch welches Essen in der Tonne ist - du verlässt dich auf manuelle Eingabe
- Braucht WiFi oder 4G-Verbindung, die manche Großküchen nicht zuverlässig haben
- Abo-Gebühren summieren sich über Zeit (1.200-2.400€/Jahr)
- Wenn die Waage kaputtgeht, hängst du fest und wartest auf Vendor-Support
Häufige Fehler:
- Personal nicht richtig auf dem Tablet-Interface schulen - sie müssen tatsächlich üben, nicht nur eine 5-Minuten-Demo anschauen
- Zu viele Kategorien einrichten (20+ Food Types) - Personal erinnert sich nicht an alle, halt es simpel
- Die Waage an einem beschissenen Ort aufstellen, wo es umständlich ist während des Service
- Vergessen, die Waage regelmäßig zu reinigen (Küchenfett und Essensreste versauen die Sensoren)
Reality Check zum ROI:
Sagen wir, du bist eine 200-Personen-Kantine, die 50.000€/Jahr für Essen ausgibt. Wenn du die typischen 10% verschwendest (5.000€/Jahr) und das im ersten Jahr um 30% reduzierst (1.500€ gespart), zahlt sich das System in etwa 2 Jahren am unteren Ende der Preisrange ab.
Das zählt noch nicht die gesparte Zeit vs. manuelles Tracking. Wenn du jemanden 15€/Stunde zahlst, der 15 Minuten/Tag Tonnen wiegt und Excel updated, sind das 1.000€+/Jahr vermiedene Arbeitskosten.
Urteil: Das ist der Sweet Spot für die meisten Kantinen. Du kriegst 80% der Benefits von KI-Systemen zu 20% des Preises. Wenn dein Team einigermaßen technik-affin ist und du dir die Anfangsinvestition leisten kannst, ist das wahrscheinlich deine beste Wette.
Der Schlüssel ist, dich mindestens ein Jahr auf das Abo zu committen. Kündig nicht nach 3 Monaten, weil "wir sehen noch keine Resultate." Verhaltensänderung braucht Zeit.
Option 3: KI-Kamera-Systeme (Die "Ich will das voll automatisiert" Methode)
Was es ist: Eine Kamera über deiner Mülltonne nutzt Computer Vision KI, um automatisch zu erkennen, welches Essen weggeworfen wird und wie viel. Null manuelle Eingabe nötig.
Kosten: 8.000-15.000€ Anschaffung + 300-800€/Monat
Am besten für: Große Kantinen (500+ Mahlzeiten/Tag), Hotels, Casinos, Kreuzfahrtschiffe, Organisationen, die es mit Waste Reduction ernst meinen
Beispiele:
- Winnow Vision (Marktführer, genutzt von IKEA, Hilton, Four Seasons)
- Orbisk (plug-and-play, beliebt in der EU, "keine Schulung nötig" Marketing)
- KITRO (Swiss-made, stark in Europa)
- LeanPath (US-basiert, inkludiert Coaching von Kochexperten)
Wie es funktioniert:
- System installiert in etwa einer Stunde: Kamera über Tonne montiert, verbundene Waage drunter, Tablet für Staff-Feedback
- Personal wirft Abfall normal rein - keine Knöpfe zu drücken, keine Kategorisierung nötig
- KI macht ein Foto jedes Mal, wenn was in die Tonne fällt, identifiziert das Essen (z.B. "Pasta," "Hähnchenbrust," "Brokkoli"), zeichnet Gewicht auf
- System lernt dein spezifisches Menü über Zeit - braucht 200-1.000 Bilder pro Food Item, um akkurat zu werden
- Du kriegst Dashboards, die exakt zeigen, was verschwendet wird, wann, warum und was es dich kostet
- System kann mit Einkaufsdaten integrieren, um Verschwendung als Prozentsatz vom Gekauften zu zeigen
Die neuronalen Netze laufen auf Edge Computing (typisch Nvidia Jetson Chips), also passiert Erkennung in Echtzeit. Daten syncen zur Cloud für Analytics.
Ehrliche Vorteile:
- Voll automatisiert - buchstäblich null Personalzeit für Dateneingabe verschwendet
- Extrem akkurat nach Trainingsperiode (Winnow behauptet 80%+ Erkennungsgenauigkeit, Studien zeigen ähnliche Resultate)
- Zeigt dir exakt welche Gerichte verschwendet werden, nicht nur vage Kategorien
- ROI ist typisch 200-1000% im ersten Jahr laut Vendor-Daten (mehrere unabhängige Fallstudien bestätigen diese Range)
- Verhaltensänderung passiert schneller, wenn Personal Echtzeit-Feedback sieht, was sie wegwerfen
- Multi-Site-Betriebe können über Standorte hinweg benchmarken
Ehrliche Nachteile:
- Sauteuer für kleine Betriebe (10.000€+ Anschaffung ist schwer zu rechtfertigen für 50 Mahlzeiten/Tag)
- Braucht stabile, schnelle Internetverbindung (4G/5G oder WiFi)
- Trainingsperiode dauert 2-6 Wochen, wo die KI dein Menü lernt
- Overkill, wenn du nur limitierte Menüitems servierst
- Kameralinse braucht regelmäßige Reinigung (Küchenfett beschlägt sie schnell)
- Privacy-Bedenken - manche Mitarbeiter mögen es nicht, von einer Kamera "beobachtet" zu werden
Reality Check von echten Fallstudien:
Hilton Dubai Jumeirah sparte $65.000 im ersten Jahr mit Winnow Vision. IKEA reduzierte Abfall um 50% über 23 UK-Stores. Four Seasons Costa Rica reduzierte Abfall um 50%. Das sind keine fake Vendor-Testimonials - die Fallstudien sind öffentlich und verifiziert.
Die Mathe stimmt bei Scale. Wenn du 20.000€/Jahr verschwendest und das um 40% reduzierst (8.000€ gespart), zahlt sich das System in unter 2 Jahren selbst am oberen Ende der Preisrange ab.
Häufige Fehler:
- Kamera zu hoch oder in schlechtem Winkel installieren - die KI braucht eine klare, direkte Sicht auf die Tonne
- Perfekte Genauigkeit an Tag eins erwarten (das System lernt über Zeit, erste 2-4 Wochen haben Fehler)
- Küchenpersonal nicht in den Prozess einbinden - sie müssen verstehen warum die Kamera da ist
- In Küchen mit beschissenem Licht installieren (KI braucht ordentliche Sicht)
- Vergessen, das laufende Abo nach dem ersten Jahr einzuplanen
Vendor-Vergleichsnotizen:
Winnow ist der Marktführer mit den meisten Installationen global. Ihr Pricing ist gestaffelt - größere Küchen zahlen mehr. Kundensupport ist solide.
Orbisk vermarktet sich als "plug and play" ohne Trainingsperiode nötig. Ihre KI ist auf häufige Foods vortrainiert. Gut für kleinere Betriebe, die Einfachheit wollen.
KITRO ist Swiss-made, starker Ruf in Europa, fokussiert auf Sustainability-Reporting-Features. Etwas teurer aber gut für compliance-fokussierte Organisationen.
Urteil: Wenn du 300+ Mahlzeiten/Tag machst und es mit Waste Reduction ernst meinst, zahlt sich das ab. Die Datenqualität ist dramatisch besser als manuelle oder Smart Scales, weil es keine menschlichen Eingabefehler gibt.
Wenn du kleiner bist, bleib bei Option 2, außer du hast ein Sustainability-Budget, das ein Loch in deine Tasche brennt.
Option 4: DIY Hybrid (Die "Ich bin ein Tech-Nerd" Methode)
Was es ist: Kombiniere billige Bluetooth-Waagen mit deinem eigenen Datensystem - Google Sheets, Notion, Airtable oder eine custom App.
Kosten: 20-500€ je nachdem wie fancy du wirst
Am besten für: Tech-affine Teams, Leute, die Spreadsheets lieben, sehr kleine Budgets, die schon technische Infrastruktur haben
Wie es funktioniert:
Du baust im Grunde deine eigene Version von Option 2. Kauf eine Bluetooth-fähige Küchenwaage (50-150€), verbinde sie mit einem Tablet oder Phone, auf dem eine simple Dateneingabe-Interface läuft, die du in Google Forms, Airtable oder einer custom Web App gebaut hast. Pipe alles in Google Sheets oder ein Dashboard.
Manche Leute nutzen Zapier oder Make, um den Datenfluss zu automatisieren. Andere schreiben simple Python-Scripts. Die Möglichkeiten sind endlos, wenn du technisch bist.
Ehrliche Vorteile:
- Maximale Flexibilität - du kontrollierst alles, kannst auf deine exakten Bedürfnisse customizen
- Kann mit deinen existierenden Systemen integrieren (Pre-Ordering-Software, Inventory Management, was auch immer)
- Billig, wenn du die Tech Skills schon inhouse hast
- Kein Vendor Lock-in, keine Abos (außer für deine Datentools, die du wahrscheinlich eh schon zahlst)
- Geile Lerngelegenheit, wenn du ein Food Tech Produkt baust (hint hint)
Ehrliche Nachteile:
- Braucht jemanden, der tatsächlich weiß, wie man das aufsetzt und wartet
- Kein Support, wenn was kaputtgeht - du bist auf dich allein gestellt
- Du bist für immer verantwortlich für die Wartung (oder bis du es satt hast)
- Bluetooth kann flaky sein in Großküchen (Metalloberflächen, Interferenzen)
- Wenn deine Tech-Person geht, bist du am Arsch
Wann das Sinn macht:
Du baust ein Kantinen-Management-Produkt und willst deine eigene Lösung dogfooden. (Das ist im Grunde, was ich für Bite Club überlege.)
Du hast eine IT-Person mit freien Kapazitäten, die das lustig findet.
Du bist ein sehr kleiner Betrieb und kannst dir 2.000€+ für eine kommerzielle Lösung wirklich nicht leisten.
Wann das eine beschissene Idee ist:
Du hast niemanden Technisches auf dem Team und hoffst es "rauszufinden."
Du brauchst das für Compliance-Reporting und kannst nicht riskieren, dass dein selbstgebautes System während eines Audits versagt.
Dein Küchenpersonal ist eh schon tech-resistent und du bist dabei, sie zu bitten, dein janky custom Interface zu nutzen.
Urteil: Mach das nur, wenn du auf meinem Tech-Level bist oder eine IT-Person hast, die echtes Interesse am Projekt hat. Sonst kauf einfach Option 2. Deine Zeit ist Geld wert, und Bauen + Warten wird mehr Stunden fressen als du denkst.
Allerdings, wenn du versuchst, Food Waste Measurement für deine eigene Produktentwicklung rauszufinden (wie ich), ist das ein geiler Weg, die echten Pain Points zu lernen.
Der Timeline: Wann solltest du das tatsächlich machen?
Hinweis: Für Compliance-Deadlines und den vollständigen Timeline bis 2030, siehe unseren EU-Lebensmittelabfall-Richtlinien-Guide.
DIESE WOCHE:
- Entscheide, welche Option zu deinem Budget und deiner Küchengröße passt
- Wenn Option 1, bestell eine Waage auf Amazon und setz heute ein simples Google Sheet auf
- Wenn Option 2-3, mail 2-3 Vendoren und bitte um Demos (Fazla, Winnow, Orbisk, SmartKitchen)
- Rechne deine aktuellen jährlichen Food-Ausgaben aus - du brauchst diese Zahl, um jede Investition zu rechtfertigen
DIESEN MONAT:
- Lauf eine einwöchige Baseline-Messung mit irgendeiner Methode (selbst eine beschissene manuelle ist besser als nichts)
- Dokumentiere deine aktuellen Waste-Levels - das sind deine "Vorher"-Daten für zukünftigen Vergleich
- Hol Buy-in vom Küchenpersonal - erklär warum du das machst, nicht nur dass es verlangt ist
- Wenn du mit einer Vendor-Lösung gehst, terminiere Installation
DIESES QUARTAL:
- Implementiere dein gewähltes System vollständig (ob manuelle Waagen oder KI-Kameras)
- Train Personal richtig - nicht nur eine 5-Minuten-Demo, tatsächliche hands-on Praxis
- Fang an, Muster zu analysieren: Welche Gerichte werden am meisten verschwendet? Wann? Warum?
- Lauf einen Zyklus von Verbesserungen basierend auf den Daten
- Miss nochmal und vergleich mit Baseline
Reality Check: Die meisten Leute brauchen 2-4 Monate von "wir sollten das machen" bis sie tatsächlich saubere, nutzbare Daten haben. Wenn du die 2027 Reporting Deadline anpeilst, musst du jetzt starten, um 12+ Monate Baseline-Daten zu haben.
Lass nicht Perfekt der Feind von Gut sein. Start mit einer manuellen Waage und Excel, wenn das alles ist, was du machen kannst. Du kannst immer später upgraden, sobald du Baseline-Daten hast, die den ROI beweisen.
Der ehrliche Pitch (weil wir Pre-Ordering-Software gebaut haben)
Full Disclosure: Wir haben Bite Club gebaut, ein Kantinen-Pre-Ordering-System, also bin ich offensichtlich biased über unsere Lösung zu Food Waste.
Aber hier ist, warum Pre-Ordering Sinn macht unabhängig davon, welches Messsystem du nutzt:
Die Kernlogik: Wenn du genau weißt, wie viele Leute Pasta vs. Hähnchen wollen bevor du anfängst zu kochen, produzierst du exakt das, was gebraucht wird. Kein "lass uns 50 Portionen von jedem machen und hoffen, dass es klappt" mehr.
Übersetzung: Zubereitungsabfall und Ausgabeabfall fallen dramatisch. Du hast nur noch mit Tellerabfall zu tun, was deutlich einfacher zu managen und messen ist.
Als ich dieses Mess-Zeug für meine success-based Pricing Idee recherchiert habe, bin ich immer wieder auf das gleiche Problem gestoßen: Die meiste Verschwendung passiert bevor Essen überhaupt auf einen Teller kommt. Küchenüberproduktion. Pufferbestand, der zu lange rumsteht. Gerichte, die niemand bestellt, aber du hast sie trotzdem gemacht.
Pre-Ordering löst das direkt. Aber (und das ist wichtig) du musst trotzdem die Verschwendung messen, um zu beweisen, dass es funktioniert. Weshalb ich diesen ganzen Artikel überhaupt geschrieben habe.
Bite Club kostet 5€/Mitarbeiter/Monat. Eine typische 200-Personen-Kantine gibt 1.000€/Monat bei uns aus. Wenn du aktuell auch nur 10% von einem 50.000€/Jahr Food-Budget verschwendest (5.000€/Jahr), und die Verschwendung halbierst, zahlt sich das System 5x ab.
Der Haken: Pre-Ordering erfordert Mitarbeiter-Verhaltensänderung. Die müssen dran denken, ihr Lunch bis 10 Uhr zu bestellen (oder was auch immer dein Cutoff ist). Manche Leute hassen das. Andere lieben die Bequemlichkeit. Your mileage will vary.
Wir tun nicht so, als wären wir objektiv - wir verkaufen buchstäblich das Zeug. Aber die Logik ist sound, und dutzende Kantinen nutzen es bereits, um Abfall zu reduzieren. Wenn du drüber reden willst, ob es zu deinem Betrieb passt, du weißt, wo du uns findest.
Ach ja, und zu der success-based Pricing Idee? Ich figur das immer noch aus. Stellt sich raus, Pricing basierend auf Waste Reduction ist deutlich komplizierter als ich dachte. Aber die Verschwendung zu messen ist definitiv Schritt eins, weshalb ich diesen Artikel geschrieben habe.
Nächste Schritte (Such dir einen aus, mach ihn diese Woche)
DIESE WOCHE:
- Bestell eine Basic-Küchenwaage (20-50€) auf Amazon und fang an, zumindest deine Tellerabfall-Tonnen für 5 aufeinanderfolgende Tage zu wiegen
- Mail 2-3 Smart Scale oder KI Vendoren (Fazla, SmartKitchen, Winnow, Orbisk) und bitte um Pricing + Demos
- Rechne deine aktuellen jährlichen Food-Ausgaben aus und schätz den Waste-Prozentsatz (10-15% ist eine realistische Annahme für die meisten Kantinen)
DIESEN MONAT:
- Lauf eine Baseline-Woche der Messung mit welcher Methode auch immer du gewählt hast - selbst beschissene Daten sind besser als keine Daten
- Dokumentiere die Resultate ehrlich - fudge die Zahlen nicht, um sie besser aussehen zu lassen
- Teil die Findings mit deinem Team und identifizier die Top 3 Waste-Quellen (Zubereitung? Ausgabe? Teller?)
DIESES QUARTAL:
- Implementiere dein gewähltes System vollständig (ob manuell oder automatisiert)
- Setz ein realistisches Reduktionsziel - die EU verlangt 10% bis 2030, aber 20-30% sind im ersten Jahr mit fokussiertem Effort erreichbar
- Miss nach 90 Tagen wieder und vergleich mit Baseline
- Adjustiere basierend auf dem, was du gelernt hast
Schau, Lebensmittelverschwendung zu messen ist nicht glamourös. Es ist nervig, es erfordert Disziplin, und es fühlt sich an wie noch ein weiteres regulatorisches Kästchen zum Abhaken.
Aber es ist auch eines der wenigen Dinge in einer Küche, das tatsächlich messbar und verbesserbar ist. Anders als "mach das Essen leckerer" (subjektiv) oder "mach Mitarbeiter glücklicher" (multifaktoriell) ist Food Waste simple Mathe: wieg Tonne, vergleich mit letzter Woche, adjustier Verhalten.
Du brauchst keinen Doktortitel. Du brauchst kein 15.000€ KI-System (obwohl es hilft, wenn du groß genug bist). Du brauchst nur eine Methode zu wählen, 90 Tage dabei zu bleiben und die Daten tatsächlich zu nutzen, um was zu ändern.
Die Tatsache, dass ich mein eigenes success-based Pricing Modell immer noch rauszufinden versuche, beweist, dass das Zeug schwer ist. Aber es ist es wert, rauszufinden.
Willst du Hilfe dabei?
- Kostenloser Waste Reduction Calculator: Coming soon - wir bauen ihn basierend auf der Recherche für diesen Artikel
- Buch einen 15-Minuten-Call: Wir gehen durch deine spezifische Situation und empfehlen, welche Messmethode Sinn macht. Null Druck, echt hilfreich.
Oder fang einfach mit einer 20€ Waage und einem Google Sheet an. Ernsthaft. Das ist unendlich besser als nichts zu tun und zu hoffen, dass die EU es nicht merkt.
Related Resources
Aus unserem Blog:
- Neue EU-Lebensmittelabfall-Regeln für Kantinen: Was wirklich wichtig ist - Versteh die Verordnung, Deadlines und Ziele, bevor du ins Messen eintauchst
Externe Ressourcen:
- EU Delegated Decision 2019/1597 - Die offizielle EU-Methodik zur Messung von Lebensmittelverschwendung
- Eurostat: Food Waste Statistics - Offizielle EU Food Waste Daten und Mess-Richtlinien
Zuletzt aktualisiert: November 2025